STOP flächendeckende Kamerüberwachung am Open Air St. Gallen 2013!

Mit Erschrecken musste die Sektion SG AR AI der Piratenpartei der Presse entnehmen, dass am diesjährigen Open Air St. Gallen auf dem Festivalgelände vier hochauflösende Kameras zur Überwachung der OpenAir-Besucher eingesetzt wurden.
Eine Videoüberwachung des Bühnenbereichs ist aufgrund der gezündeten Pyros noch nachvollziehbar. Es erstaunt jedoch, dass scheinbar auch hochauflösende Kamers auf den Zeltplatz gerichtet waren. Die Sicherheitsverantwortlichen bestätigen sogar, dass eine Identifikation einer Person auf 100 m Distanz möglich sei.
Dies ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre der Festivalbesucher.
Zudem fehlte sowohl auf den Internettickets als auch auf der offiziellen Webseite ein Hinweis auf die aufgestellten Kameras im Campingbereich. Die Deklaration der Kameras war dementsprechend lückenhaft. Wir fordern von den Veranstaltern für das Open Air 2013 die Einhaltung folgender fünf Minimalanforderungen:
  1. Ein Überdenken der Überwachungsmassnahmen seitens der Festivalbetreiber und eine Eingrenzung der Überwachung auf den Bühnenbereich unter den Gesichtspunkten der Verhältnismässigkeit und der Zweckgebundenheit nach Art. 4 DSG.
  1. Zur Früherkennung von Bewegungsmustern sind Kameras mit geringer Auflösung einzusetzen. Eine Kontrolle des Zeltplatzes ist unverhältnismässig und zu unterlassen!
  1. Jegliche Aufnahmen sind nach zwei Stunden zu löschen. Spätestens dann ist der Zweck, Engpässe zu erkennen, erfüllt. Eine 7-tägige Aufbewahrungsfrist ist nicht nachvollziehbar und unverhältnismässig.
  1. Der Grundsatz der Datensicherheit nach Art. 7 DSG ist einzuhalten und die Auffnahmen, auf denen Personen eindeutig identifizierbar sind, nur einem eingeschränkten Personenkreis – mit Protokollierung über den Zugriff – zugänglich zu machen.
  1. Es ist in Zukunft frühzeitig und offensiv über die geplanten Überwachungsmassnahmen zu informieren. Dies besonders auch im Hinblick auf ein flächendeckendes Cashless-System, mit dem grundsätzlich weitgehende Informationen über das Festivalverhalten der Besucher gesammelt werden könnte.
Die Sektion SG AR AI der Piratenpartei freut sich auf das kommende, die Privatsphäre respektierende Openair 2013.

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